SO LÄUFT'S. Erste Erfahrungen nach Öffnungen in Kultur und Gastro

Wir haben Menschen aus 2 Kultureinrichtungen und 2 Restaurants zur der Öffnung befragt. Konkret Stephanie Gräve, Vorarlberger Landestheater // Gabi und Herbert Strahammer, s’Schulhus, Krumbach // Stefan Kirisits für die Remise Bludenz // Dominic Mayer, Hörnlingen Wirtshaus und Weinbar, Rankweil.

UNSERE FRAGEN:

Wie sind die ersten Tage gelaufen, was war überraschend?

Welche Vorgehensweisen / Abläufe / Verortungen / Informationen an die Gäste haben sich als hilfreich erwiesen? Was hat gut funktioniert?

Stephanie Gräve, Vorarlberger Landestheater (Bregenz) 

Die ersten Tage der Wiedereröffnung sind hervorragend gelaufen, schon ab Freischaltung der Vorstellungstermine hat uns das Publikum förmlich überrannt mit Kartenwünschen. Die Stimmung im Haus war bestens, alle waren glücklich und dankbar, überhaupt wieder ins Theater gehen zu dürfen, auch unter komplizierteren Bedingungen. 

Überraschungen gab es eigentlich keine - wir kennen unser Theaterpublikum und wissen: aus Liebe zur Kunst sind die meisten gern bereit, sich diszipliniert auf veränderte Bedingungen einzulassen. Natürlich haben wir alle Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld kommuniziert, aber der Eindruck war: die Menschen sind ohnehin gut informiert.

Gabi und Herbert Strahammer, Restaurant s’Schulhus (Krumbach)

Die ersten Tage sind sensationell gelaufen, alle unsere Gäste waren bestens vorbereitet und voller Vorfreude, genau wie wir. Man konnte sehr gut spüren, wie groß der „Hunger“ nach ausgehen, nach Freunde treffen, nach ein wenig frühere Normalität ist.

 Was uns sehr überrascht hat, ist die Tatsache, dass die vorgegebenen Regeln nach Maske / Registrierung und auch das frühe Ende, die Sperrstunde ohne Aufforderung bestens geklappt haben.

Wir hatten ausnahmslos sehr disziplinierte, angenehme zufriedene und dankbare Gäste.

 Für uns selber ist es eine tolle Möglichkeit zu beweisen, dass es unter ein paar Bedingungen, (die zugegeben nicht nuuuur einfach sind) möglich ist, schrittweise wieder zurück zu den angenehmen Seiten des Lebens zu kommen.

 Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir diese Chance bekommen haben und wir werden alles dransetzen, dass es zu weiteren positiven Schritten kommt.

  

Stefan Kirisits, Kultur Bludenz – Remise (Bludenz)

 Die größte Überraschung war die Disziplin der Besucher. Vom ersten Konzert am 16.3. in der Remise war das Publikum äußerst kooperativ was die Covid-19-Maßnahmen anging. Die Covid-Testergebnisse wurden vorgezeigt, der 2 Meter Abstand wurde eingehalten und jeder behielt auch während der Veranstaltung die FFP2 Masken auf. Es war kein Vergleich zu einer normalen Veranstaltung, doch Stimmung kam trotzdem auf. Wir als Veranstalter sind genauso glücklich über die Öffnung wie das Publikum. 

Wir führen die Gäste bereits bei der Ankunft am Remise-Vorplatz mit Hilfe von Schildern und Helfern zur Kassa. Das hilft von Anfang an, die Besucher über die vorgeschriebenen Pfade sicher in den Veranstaltungssaal zu führen. Wir haben auf Großaufgebot an Personal, welches das Publikum zu ihrem gekennzeichneten Sitzplatz führt. Auf Dauer ist dies nicht möglich, doch für die Öffnung unabdinglich.

 

Dominic Mayer, Hörlingen Wirtshaus Weinbar Club (Rankweil) 

Die ersten Tage sind sehr gut gelaufen! Überraschend war, dass der Gästeandrang trotz der Maßnahmen extrem groß war und ist. Die Leute genießen es sehr – wir haben aktuell von 13.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, ab 31.3. bis 19.30 Uhr und hatten in den letzten Tagen schon Gäste, die diese ganze Zeit von 6 Stunden bei uns waren und in aller Ruhe genossen haben. 

Den vorgegebenen Abstand hatten wir bereits vor Corona. Jeder Gast zeigt sein negativ Testergebnis, registriert sich und verlässt kurz vor 20:00 das Lokal, ohne Aufforderung. 

(Portrait Stephanie Gräve: © Anja Köhler)

Isabella Natter-Spets